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Ein himmlisches Vergnügen in Neuzelle mit geistigen Genüssen am 15.06.2018


 
Heute führte uns unser Ausflug nach acht Jahren wieder einmal nach Neuzelle an der Oder um die Klosteranlage und die Stiftskirche zu besichtigen und um ein wenig mehr über die geistigen Genüsse der Mönche zu erfahren.

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Petrus war uns wohl gesonnen, so dass wir den Tag ohne Regen und bei mäßigen Temperaturen seniorengerecht überstanden.

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Treffpunkt war um 9.15 Uhr der Bahnhof Friedrichstraße und alle 27 Nordler stiegen pünktlich in den Regio Richtung Frankfurt/Oder.

Dort endete der Zug und ein weiterer Regio brachte uns (ebenfalls pünktlich!) nach Neuzelle.

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Es folgte ein kurzer Marsch durch das Städtchen, wobei uns der Kirchturm immer die Richtung wies, was unseren Kreislauf nach der Fahrerei wieder in Schwung brachte

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Wer wollte, konnte auch den Bus nehmen, der zeitgleich mit der Laufgruppe das Kloster erreichte.

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Die Kirche mit ihrem großen Vorplatz überraschte uns schon sehr mit ihren Ausmaßen. Aber zu ihren besten Zeiten beherbergte die Klosteranlage ca. 300 Mönche, da braucht es schon Platz.

Das Barockwunder

in Brandenburg

hier

Das Kloster feiert in diesem Jahr seinen 750.Geburtstag und deshalb war die ganze Anlage aufs Schönste heraus geputzt und aufwendig restauriert worden Bevor wir uns im Gelände zerstreuen konnten, hatte Heike unsere Führerin ausfindig gemacht und eine längere Besichtigung mit vielen Ein- und Ausblicken und reichlich Jahreszahlen forderte unsere Aufmerksamkeit.

Besonders die schaurigen Geschichten aus dem späten Mittelalter von Überfällen der Hussiten (Anhänger des Jan Hus, der verbrannt wurde), die Mönche wegen ihres Glaubens erschlugen, verbrannten oder ihnen die Gliedmaßen abtrennten, jagten uns einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Dagegen nehmen sich die Verstümmelungen an den Figuren der Kreuzgänge noch als kleine Sünde aus.

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Da die Gebäude wie früher von den Zisterziensern immer noch für Erziehungs- und Bildungsaufträge genutzt werden, teils als Schule, teils als Internat, begegneten uns auch immer wieder die Zöglinge der Einrichtung. Einige von uns wollen auch einige der dreißig, seit 2018 wieder ansässigen Mönche gesehen haben! Diese hatten für 200 Jahre dieses Kloster verlassen.

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Sehr beeindruckend war aber die Ausgestaltung der barocken Stiftskirche St.Marien, die uns alle überwältigt hat. Bei einigen Kommentaren der Nordler entstand der Gedanke, dass es doch für unsere Maßstäbe zu viel Schmuckwerk war. Ich zitiere: “Noch ein Engelchen mehr und die Kirche kann fliegen.“

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Die damaligen Auftraggeber der Stuckateure, Maler und Schnitzer haben alles gegeben um die Kirche nach damaligen Schönheitsvorstellungen erhaben und prunkvoll wirken zu lassen. So etwas vermutet man nicht in dieser kargen, dünn besiedelten Oderlandschaft. Deutlich erkennbar ist der böhmische Einfluss, der auch in tschechischen Kirchen oft vorgefunden wird. Finanziert wurde diese Pracht zum Teil auch von den Leistungen der Bevölkerung, die ihren Zehnten als Abgabe leisten mussten sowie auch kostenlose Frondienste für das Kloster erbringen mussten.

Nach der Besichtigung des Gebäudes machten wir noch einen kleinen Gang zum Klostergarten, der am Hang zum Odertal hinunter liegt. Ein barocker Garten mit Orangerie (heute ein Café und im Winter Unterstand für die Kübelpflanzen). Zum Kloster gehören noch ein kleiner Weinberg, ein ehemaliges Wohngebäude, heute das Museum „Himmlisches Theater“, ein Klosterteich mit vielen Mummeln (Seerosengewächse), ein Restaurant „Klosterklause“ und eine kleine, aber feine Brauerei, die heute eigenständig ist.

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Nach der Führung konnten wir uns ausgiebig mit einem meist guten Mittagessen stärken, denn geistige Nahrung allein reicht nicht für einen Nordler. Natürlich wurde auch der eine oder andere „Schwarze Abt“, ein süßes Schwarzbier, oder ein Neuzeller Bier getrunken.

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So gestärkt und schon etwas verdauungsmüde wurden wir bei der anschließenden Führung durch die Brauerei in die Feinheiten der Braukunst eingeführt.

Über allem schwebt das deutsche Reinheitsgebot, was auch die Vermarktung des „Schwarzen Abtes“ behinderte und zu einem langfristigen Prozess führte, ob es sich Bier nennen darf. Die Brauerei Neuzelle hat gewonnen, es ist ein Bier. Die Produktion der Neuzeller Brauerei ist zwar sehr gering im Vergleich zu den großen Firmen, wird aber dennoch bis nach Kanada, USA und Asien und Australien exportiert.

Uns schwirrte vor Treppenaufgängen, tiefhängenden Türstürzen und überbrückten Rohren, die dem Denkmalschutz geschuldet waren, der Kopf, so dass wir nicht mehr viel Bier bei der Verkostung brauchten um die Wendeltreppe zum Außenbereich herunter zu schweben.

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So manch einer hätte wohl gerne ein Fässchen mit nach Hause gerollt, aber das Neuzeller Bier ist sicher auch in Berlin erhältlich.

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Beschwingt begaben wir uns auf den Heimweg, zunächst zum Bahnhof nach Neuzelle, mit dem Regio nach Frankfurt/Oder und wieder bis zum Bahnhof Friedrichstraße.
Damit endete wieder ein schöner Tag im Brandenburger Umland, der von Heike wieder wunderbar geplant und organisiert wurde. Ein dickes DANKE an Heike.
Ich hoffe, dass alle gut und ohne Störungen heil zu Hause angekommen sind

Und ich danke Stadteule/Margret

für ihren Bericht, den ich in dieser Qualität nicht hinbekommen hätte!

Und hier geht es zu den Fotos

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Fotos

von Stadteule/Margret

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