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Blasenschwäche: wie umgehen mit dem Tabu-Thema?

Blasenschwäche, auch als Harninkontinenz bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem es zu unwillkürlichem und unkontrolliertem Urinverlust aus der Harnblase kommt. Fünf bis acht Millionen Männer und Frauen leiden darunter, schätzt der Selbsthilfeverband Inkontinenz e. V. Da viele Betroffene jedoch aus Scham schweigen, könnte diese Zahl deutlich höher liegen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Bei einer Blasenschwäche können Betroffene den Zeitpunkt des Wasserlassens nicht selbst bestimmen.

Formen der Blasenschwäche

Es gibt verschiedene Formen der Blasenschwäche, die sich in ihren Ursachen unterscheiden. Die beiden häufigsten sind die "Belastungsinkontinenz" und die "Überaktive Blase". Bei der Belastungsinkontinenz führt erhöhter Druck in der Blase, oft durch Aktivitäten wie Husten, Niesen, Laufen oder Hüpfen, zu ungewolltem Urinverlust. Schwäche der Beckenbodenmuskulatur oder Schädigung des Blasenschließmuskels sind typische Ursachen. Diese Form betrifft häufig Frauen, die bereits Kinder geboren haben. Ältere Menschen sind häufiger von der überaktiven Blase betroffen. Sie zeichnet sich durch vermehrten, nicht unterdrückbaren Harndrang aus. Die Blase meldet sich häufiger als gewöhnlich, was zu ungewolltem Urinverlust.

Ein sensibles Thema

Das Thema Blasenschwäche ist oft mit Scham behaftet. Man spricht als Betroffener ungern darüber. Aber auch für Angehörige ist es nicht einfach. Gerade, wenn man beim Partner oder einem Bekannten eine Blasenschwäche vermutet, die Person aber dies nicht bemerkt oder einfach nicht wahrhaben möchte. Du vermutest bei deinem Partner oder einem Bekannten eine Blasenschwäche? Vielleicht hast du einen leichten, aber ständigen Urin-Geruch bemerkt, Flecken auf der Bettwäsche oder feuchte Stellen im Schritt und der Unterwäsche. Oder vielleicht fallen dir Veränderungen auf, wie das plötzliche Meiden heller Hosen. All diese Anzeichen könnten auf eine Blasenschwäche hinweisen und sollten irgendwann angesprochen werden. Aber wie gehst du dabei am besten vor?

Kein Grund, Dich zu schämen - Sprich darüber

Wichtig ist eine entspannte Atmosphäre und Privatsphäre. Ihr solltet allein sein. Beginne das Gespräch ruhig und behutsam. Du könntest zum Beispiel sagen: “Mir ist aufgefallen, dass es gelegentlich nach Urin riecht. Hast du das auch bemerkt?” Es sollte keinesfalls nach einem Vorwurf klingen. Mit der Frage signalisierst Du Interesse und Bereitschaft, über das Thema zu reden. Oft hat die betroffene Person den Geruch bereits selber wahrgenommen, möchte es aber lieber verdrängen und ist dankbar für dein Gesprächsangebot. Du solltest sensibel vorgehen aber das Thema natürlich auch klar ansprechen. Erkläre sachlich, was dir aufgefallen ist, und nenne den Begriff Blasenschwäche. Frage beispielsweise, ob die Person selbst schon darauf gekommen ist, dass eine Blasenschwäche vorliegen könnte. Falls du unsicher bist, ob dein Gegenüber sich mit dem Thema auskennt, erkläre ihm kurz, was Blasenschwäche ist. Betone dabei, dass dies völlig normal ist und keine Schande darstellt und dass viele Millionen Menschen in Deutschland auch mit dem Thema zu kämpfen haben. Ein konkreter Lösungsvorschlag könnte ein baldiger Arzttermin sein, um die Situation genauer zu besprechen. Auch aufsaugende Inkontinenzprodukte erleichtern den Alltag und bringen Sicherheit sowie ein ganz neues Lebensgefühl.

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