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Insektensterben - Was man im eigenen Garten dagegen machen kann

Insekten gehören zum Sommer wie die Sonne. Ob es nervende Stechmücken, die Geräuschkulisse von Zikaden und Grillen, agressive Wespen, gemütlich brummende Hummeln oder doch die Stubenfliegen sind, ein Leben ohne Fluginsekten wäre ein Leben, in dem etwas fehlt. Und tatsächlich fehlen immer mehr Insekten in Deutschland.

Wildwiese

Wo sind die Insekten hin?

Biene auf einer Blüte

Nachdem es in den Jahren davor schon Meldungen über das Bienensterben gab, wurde im Herbst 2017 eine Studie veröffentlicht, dass sich die Masse an Fluginsekten in Deutschland von 1989 bis 2015 um 75% verringert hat.
Während es beim Rückgang der Honigbienen verschiedene Ursachen gibt - in Deutschland ist dabei der Befall durch die Varroamilbe der häufigste Grund - sind die Ursachen bei den übrigen Insekten noch nicht genau untersucht worden. Nach momentanem Stand ist es am wahrscheinlichsten, dass die intensive moderne Landwirtschaft mit ihren großen Feldern, Pestizideinsätzen und der Auswaschung von Nährstoffen der größte Feind der Insekten ist, die nicht mehr genug Schutzräume finden.

Einfache Hilfe mit dem eigenen Garten und Balkon

Auch wenn man nicht direkt am Feld auf dem Land lebt, kann man dennoch den Insekten in der Umgebung Gutes tun. Viele Insekten, wie die Florfliege, sind auch Nützlinge im Garten, die eine willkommene Hilfe gegen Schädlinge sind.

Insektenhotel

Sehr beliebt sind die Insektenhotels. Diese gibt es entweder fertig zu kaufen oder können einfach selber hergestellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass verschiedene Insekten verschiedene Ansprüche haben.

Man kann aber auch grundlegend den Garten oder Balkon so anlegen und pflegen, dass die Tiere natürliche Unterschlupfe finden. Ein kleiner Haufen Äste und Blätter, Zwischenräume in einer sonnigen Steinmauer oder unbehandeltem Holz, Büsche und Hecken oder ein Stück in Ruhe gelassener "Wildwuchs" sind beliebte Refugien verschiedenster Arten. Wenn man einen Garten für Insekten plant, ist es auch wichtig, Unterschlupf in verschiedenen Höhen anzubieten. Manche leben in und auf der Erde, andere in stehendem Holz oder auf Baumkronenhöhe. Zu einem insektenfreundlichen Garten gehört auch ein behutsamer Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.

Insektenfreundliche Pflanzen

Insekten brauchen nicht nur einen Lebensraum, sondern auch Nahrung. Manche, wie die Nützlinge, ernähren sich von anderen Insekten, andere suchen nach Nektar und bestäuben die Blüten. Natürlich gibt es auch Schädlinge, doch in einem naturnahen Garten stellt sich meist ein Gleichgewicht her und die Nützlinge dämmen die Schäden ein.

Tagpfauenauge auf einer Brennessel

Ein wahrer Insektenmagnet ist tatsächlich die Brennessel. Bei Schmetterlingen, zum Beispiel dem Tagpfauenauge oder Admiral, ist sie sehr beliebt. Aber auch viele andere Insektenarten, insgesamt über 100, profitieren von der Pflanze. Wenn man die Möglichkeit hat, sie ungestört in einer Ecke wachsen zu lassen, ist dies absolut kein Schandfleck. Dazu kann man sie zum Herstellen von Pflanzenjauchen und als essbares Kraut nutzen.

Weitere, auch für den Menschen gefällige Pflanzen, gibt es viele. Mittlerweile findet man viele Saatgutmischungen mit schönen Blumen, die speziell als Insektenfutter zusammengestellt wurden. Generell ist darauf zu achten, dass man heimische Pflanzen verwendet, an die die Insekten angepasst sind. Der Schmetterlingsstrauch, oder auch Sommerflieder, trägt sein Merkmal schon im Namen: zur Blütezeit ist er umringt von Schmetterlingen, die den Nektar schlürfen.
Andere bewährte Pflanzen sind altbewährte Gartenpflanzen wie Malve, Sonnenblume, Lupine, Ringelblume, Borretsch, Klee oder Kamille. Eine weitere, etwas unbekannte, Pflanze, die für Mensch und Insekt sehr attraktiv ist, ist der Anis-Ysop, auch Agastache genannt. Diese lila blühende Staude ist unkompliziert und aus den Blättern kann man einen erfrischenden Sommertee herstellen.

Ein Garten kann mit einfachen Mitteln nicht nur für Menschen, sondern auch für Insekten ein Zuhause werden. Teilweise unterstützen sie den Gärtner als Nützlinge oder erfreuen ihn "nur" durch ihre Schönheit.

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