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Wie sich Schlafmangel auf das Gehirn auswirkt

Wer sich in der Nacht nicht ausreichend erholt, fühlt sich am nächsten Tag müde und erschöpft. Auf Dauer kann fehlender Schlaf krank machen. Die Auswirkungen von Schlafentzug auf das Gehirn sind schon lange Teil laufender Studien – und die Ergebnisse sollten jeden Wenigschläfer alarmieren.

schlaflose Frau

Zu wenig Erholung macht krank

Müde, erschöpft, gereizt: wer nicht ausreichend schläft, spürt das schnell. Bei zu wenig Schlaf verschlechtert sich auch das Reaktionsvermögen. Wer nach einer übermüdeten Nacht ins Auto steigt, riskiert, in riskanten Situationen nicht rechtzeitig zu reagieren. Im schlimmsten Fall droht der berüchtigte Sekundenschlaf.

Illustration müder Mann im Bett

Auch die Logik leidet, wenn der Nachtschlaf wenig entspannend war. Dann übernimmt das emotionale Denken das Ruder, wodurch es zu Stimmungsschwankungen und irrationalen Handlungen kommen kann. Den Zusammenhang zwischen Schlafentzug und irrationalem Verhalten unterstreicht eine Studie der Universität Harvard.

Harvard hat 13 Freiwillige für 35 Stunden wach gehalten. Eine Vergleichsgruppe ging wie bisher zu Bett und stand nach der üblichen Schlafenszeit wieder auf. Das Ergebnis: Die Versuchsteilnehmer, die zu wenig geschlafen hatten, stellten kaum noch eine Verbindung zwischen der Amygdala - das Gefühlszentrum im Gehirn - und dem Zentrum für das logische Denken her. Stattdessen dachten sie hauptsächlich in Emotionen, die zudem überwiegend negativ ausgeprägt waren. Für Menschen mit einer Angsterkrankung interessant: bei Schlafmangel wird vermehrt der Punkt im Gehirn aktiviert, der auf vermeintliche Bedrohungen reagiert. Senioren sollten also auf einen geruhsamen Schlaf achten, um fitter und entspannter in den Tag zu starten.

Schlafentzug betrifft vor allem ältere Menschen

Von Schlafentzug betroffen sind vor allem ältere Menschen, die ein verstärktes Bedürfnis nach dem wichtigen REM-Schlaf haben. Zudem nimmt mit dem Alter die Anzahl und Intensität der Tiefschlafphasen ab. Werden die verbliebenen Phasen nicht voll ausgenutzt, nimmt die gesamte Leistungsfähigkeit ab. Manche Menschen leiden dann an Erinnerungslücken, während andere sich unwohl fühlen und am liebsten schon mittags ein Nickerchen einlegen würden.

Illustration Gehirn bei Aktivitäten

Umso wichtiger ist es, auf einen erholsamen Nachtschlaf zu achten. Wenn das Ein- oder Durchschlafen wiederholt schwerfällt, gilt es die Ursachen zu ermitteln. Oft helfen schon kleine Veränderungen wie die Anpassung der Ernährung oder das Schlafen in einem anderen Raum. Wenn die Gedanken kreisen, hilft Meditation. Auch ätherische Öle wie Zitronenmelisse oder Rosenwurz können beim Einschlafen helfen. Noch besser ist es allerdings, die Wurzel des Problems zu ermitteln und zu beheben. Im Zweifelsfall gibt der Hausarzt oder ein Schlaflabor die Antwort auf Schlafbeschwerden. Denn manchmal liegen dem wenig erholsamen Nachtschlaf ernste Beschwerden zugrunde, die es abzuklären gilt.

Herz-Kreislauf-Beschwerden als Ursache

Eine schlechte Schlafqualität kann zu Kreislaufbeschwerden, Depressionen und Atemwegserkrankungen führen. Umgekehrt kann Schlafentzug jedoch auch auf entsprechende Erkrankungen hindeuten. Menschen mit Schlafapnoe etwa, schrecken unbewusst immer wieder aus dem Schlaf auf. Auch bei Erkrankungen der Atemwege kommt es durch Husten, Atemaussetzer und Co. zu Schlafproblemen. Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt muss die Beschwerden abklären und gegebenenfalls behandeln. Dasselbe gilt, wenn bereits chronische Erkrankungen vorliegen, die im Zusammenhang mit der abnehmenden Schlafqualität stehen könnten.

Senioren, die sich morgens schon erschöpft fühlen und nur schwer aus dem Bett kommen, sprechen am besten mit dem Arzt des Vertrauens. Denn ein schlechter Schlaf wirkt sich unmittelbar auf Wohlbefinden und Lebensqualität aus – deshalb sollte mit der Ursachenforschung nicht gezögert werden.

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