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Mythen rund um die Herzgesundheit

Schokolade

Schokolade schützt vor einem Herzinfarkt. Das wäre doch zu schön, um wahr zu sein! Der Kakao in der Schokolade ist tatsächlich gesund. Er enthält Flavanole, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die die Elastizität der Blutgefäße erhöhen und auch eine leicht blutdrucksenkende Wirkung haben. Die meisten Flavanole enthält dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Bis zu 20 Gramm dunkler Schokolade sind Studien zufolge gesundheitsfördernd. Bei größeren Mengen wirkt der hohe Kaloriengehalt negativ. Vollmilchschokolade enthält zu wenig Flavanole, um die Herzgesundheit fördern zu können.

„Safran und Salbei putzen die Adern frei“

Diese Aussage ist seit Jahrzehnten bekannt, aber bewirken die beiden Kräuter wirklich den Schutz vor einem Herzinfarkt? Es gibt bislang keine Studien, die diese Wirkung bestätigen. Trotzdem überschwemmen zahlreiche teure Salbei- und Safranmedikamente den Markt. Fakt ist, dass Salbei und Safran nicht nur als Gewürz sondern auch als Heilkräuter, z. B. bei Halsschmerzen, gute Dienste leisten. Als Schutz vor einem Herzinfarkt sind sie eher ungeeignet.

Kraüter und gewürze auf einem Tisch

Fisch, vor allem den fettreichen Sorten Seefisch wie Makrele, Hering, Scholle, werden schützende Wirkungen auf Herz zugeschrieben. Grund sind die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, die wie eine Verjüngungskur auf die Gefäße wirken. Zweimal in der Woche Fisch auf den Tisch ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit zur Vorbeugung von Herzerkrankungen.

Cholesterin ist schlecht für das Herz

Diese Aussage muss differenziert werden. Cholesterin ist nämlich nicht gleich Cholesterin. Es gibt sowohl das schädliche LDL-Cholesterin (low density lipoprotein), welches zu vermehrten Gefäßablagerungen führt und damit die Herzgesundheit beeinträchtigt. Ebenso gibt es das positiv wirkende HDL-Cholesterin (high density lipoprotein), welches den Abtransport des LDL-Cholesterins unterstützt. Daher ist ein möglichst hoher HDL-Cholesterinwert gut und ein hoher LDL-Cholesterinwert schlecht. Rauchen, Übergewicht, hoher Fleischkonsum zählen zu den Faktoren, die den LDL-Cholesterinwert erhöhen und daher zu vermeiden sind.

Rotwein schützt das Herz

mann und Frau trinken Wein zusammen

Auch diese Erkenntnis muss genauer betrachtet werden. Der HDL-Cholesterinwert von Menschen, die mäßige Mengen Rotwein trinken, ist höher als bei Menschen, die keinen Alkohol trinken.
Nur moderater Genuss, etwa ein Glas täglich, führt zu dieser schützenden Wirkung. Die positiven Ergebnisse diverser Studien zum Rotweinkonsum konnten sich bei Untersuchungen zur Wirkung von Bier nicht bestätigen.

Sport ist eine Gefahr für das Herz

So gern Sportmuffel diese Weisheit auch hören, sie stimmt nicht. Ausdauersport und Entspannungstechniken schützen das Herz. Selbst nach überstandenem Herzinfarkt hilft moderates Trainig, am besten in einer Herzsportgruppe, den Kreislauf zu stabilisieren. Extremsportarten allerdings können zu einer Gefährdung des Herzens führen.

Frau und Mann joggen in der Natur

Nach einem Herzinfarkt muss man auf Sex verzichten

Nein, keine Angst! Nur, wenn bereits eine kleine körperliche Anstrengung, wie zum Beispiel das Treppensteigen über zwei Etagen, nicht bewältigt werden kann, ist Vorsicht geboten. Sex mit dem langjährigen Partner ist nicht so anstrengend, wie landläufig angenommen und trägt durchaus zur Genesung bei.

Ein dicker Bauch gefährdet das Herz

Das ist richtig. Das Bauchfett bildet sich direkt um die Organe im Bauchraum, zum Beispiel um die Leber oder den Darm. Dieses sogenannte viszerale Fett führt zu Diabetes und zu Bluthochdruck. Hüftfett sitzt dagegen direkt unter der Haut. Es stellt eher eine Energiereserve für schlechte Zeiten als ein Gesundheitsrisiko dar.

Kalk im Trinkwasser schadet der Herzgesundheit

Wasser wird vom Wasserhahn abgefüllt

Auch wenn die Vorstellung logisch erscheint, dass Kalk wie bei Küchenmaschinen zu einer Kalkablagerung in den Gefäßen führen kann, sie stimmt nicht. Es gibt bislang keine schädigende Auswirkung des Kalkgehaltes im Trinkwasser auf das Herz und die Gefäße.

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