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Mutters Hände (Kurt Tucholsky)

Von Luiserl Samstag 27.04.2024, 13:30 – geändert Samstag 27.04.2024, 13:54

commons.wikimedia.org /wiki/Fileld_hands.j pg

Mutters Hände

Hast uns Stulln jeschnitten
un Kaffe jekocht
un de Töppe rübajeschohm -
un jewischt un jenäht
un jemacht un jedreht...
alles mit deine Hände.

Hast de Milch zujedeckt,
uns bobongs zujesteckt
un Zeitungen ausjetragen -
hast die Hemden jezählt
und Kartoffeln jeschält...
alles mit deine Hände.

Hast uns manches Mal
bei jroßem Schkandal
auch'n Katzenkopp jejeben.
Hast uns hochjebracht.
Wir wahn Sticker acht,
sechse sind noch am Leben...
Alles mit deine Hände.

Heiß warn se un kalt.
Nu sind se alt.
Nu bist du bald am Ende.
Da stehn wir nu hier,
und denn komm wir bei dir
und streicheln deine Hände.

Kurt Tucholsky (1890-1935)

ich finde dieses Gedicht einfach tiefgründig und ergreifend...

wenn ich überlege wie viele Erleichterungen wir in unseren Haushalten haben...

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