Au Pair in Paris -Erinnerung

Meine beste Freundin war Ende der sechziger Jahre als Au Pair in Paris. Selbstverständlich wollte ich sie besuchen und war begeistert von der charmanten Metropole.Wie sich meine Freundin in der Familie ,in der sie sich um zwei wilde Kleinkinder kümmern mußte,fühlte war weniger charmant,was noch leicht untertrieben ist.Ich staunte über die riesige,schicke Wohnung im angesagtesten Arrondissement. Ich konnte mich nur wundern,dass sie in diesem herrlichen Appartement kein eigenes Zimmer bewohnen durfte,sondern in einer fensterlosen Nische im Flur ihre Bettstatt hatte.Diese 2x2m große Nische konnte mit einer Flügeltür geschlossen werden.Das war`s.
Amüsiert habe ich mich über ihre Kochkünste,die im krassen Gegensatz zur wundervollen französischen Küche standen,schwammen doch in einem großen Topf voll Wasser einige einsame Karotten herum.Das sollte wohl eine Gemüsesuppe werden für die kleinen Schlingel,die ihr auf dem Kopf herumtanzten.Meine Freundin hatte vom Haushalt soviel Ahnung wie ein neugeborenes Baby,da sie aus einer hochherrschaftlichen Adelsfamilie stammte,wo viele Hilfskräfte jede Arbeit abnahmen.Meine arme Freundin war völlig überfordert mit ihrer Aufgabe.
Ich muss immer noch schmunzeln,wenn ich an meine erste Parisreise denke.