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jürgen berichtet...


Reiseverlauf 30.11.05

Nach 9 Stunden Flugzeit und 2 Stunden Zeitverschiebung, landet der nagelneue Aerbus 340 / 600 pünktlich in Kapstadt. Der Flug war ruhig in der riesigen nicht ganz vollen Flüstermaschine und die eingebauten Fernsehschirme für jeden Sitz einen ! , machten den Flug zum Erlebnis.

Kapstadt. 1.12.05
Am Flughafen nimmt uns Bianca unsere Reiseleiterin und Fahrer Wayne im modernen klimatisierten Reisebus in Empfang und los gehts. Die
15 Tage sind vollgepackt mit Abenteuer. Wir beginnen mit einer Orientierungsfahrt durch Kapstadt, besuchen das Stadtzentum, besuchen das Cultur History Museum und wandeln im Stadtpark. Vorbei an der Kirche, wo Bishop Tutu seinen Dienst tat und am Parlament. Südafrika leistet sich den Luxus von 3 Hauptstädten. Im Sommer zieht das Parlament für 6 Monate um nach Kapstadt, im Winter 6 Monate Pretoria und die Justiz regiert von Blomfontain aus. Es ist 25 Grad warm und vom Meer kommt eine leichte abgenehme Brise.
Kapstadt sieht sehr europäisch aus. Die Stadt könnte auch irgendwo in Europa sein. Holländer, Portugiesen und Briten haben unübersehbar ihre Spuren hinterlassen. Kapstadt hat. Die quirlige Hauptgeschäftsstraße Adderley street, das Groote Schuur Krankenhaus , wo Prof. Barnard am 3.12.67 die erste Transplantation eines menschl. Herzens vornahm, der Linksverkehr, die Universität, die Victoria Wharf und Camps Bay haben bleibende Erinnerungen hinterlassen.

Tafelberg
Da das Wetter so schön ist beschließt Bianca auf vielfachen Wunsch den Tafelberg zu erklimmen. Es gibt etwa 300 Pfade auf den 1088 m hohen Berg zu kommen, wir nehmen lieber die Seilbahn, die sich während der Fahrt nach oben um sich selbst dreht. Der Tafelberg besteht vorwiegend aus Sandstein und Schiefer. Geologen haben ausgerechnet, daß er mindestens 5 x so hoch war wie jetzt. Den Rest haben Wind und Wetter abgetragen. Von oben hat man einen wunderbaren Blick über die gesamte Kap-Region. Hier oben leben. Hier oben sah ich den "Dassie" eine etwa hasengroße Klippschlieferart, deren nächste Verwandte die Elefanten sind. Übernachtung im feinen Ritz Hotel am Greenmarket Square

Kirstenbosch 2.12.05
Ein Höhepunkt der Reise iwar für mich dieser ca 500 ha große botanische Garten in Kirstenbosch. Eine Unzahl von Pflanzen, Blumen und Bäume. Dieses kleine Gebiet bekommt Westwind und Winterregen. Es unterscheidet sich völlig vom übrigen Südafrika. Hier kann man seine Kamera in Habacht-Stellung lassen. Südafrika hatte nie eine Eiszeit und die Pflanzen hatten hier Millionen Jahre Zeit sich zu entwickeln. Es gibt sehr viele endemische Pflanzen und dieser große Park, der von Cicile Rhodes angelegt wurde, ist ein wahres Eldorado für Biologen und Vogelkundler aus aller Welt. Hier wäre ich am liebsten den ganzen Tag geblieben.

Kap der Guten Hoffnung
Nun besuchen wir das Kap. Bartlomeu Diaz war der erste, der 1487 auf dem Weg nach Indien das Kap umkurvte. Er mußte jedoch den Ruhm, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben, einem Anderen überlassen - Vasco da Gama. Seine Mannschaft meuterte und wollte nicht mehr weitersegeln. Es hatte Tote gegeben durch Skorbut und die Matrosen hatten die Schnauze voll. So ging er in der heutigen Mossel Bay im Indischen Ozean vor Anker und brach sein Unternehmen ab. Dumm gelaufen - Vorbei am Seebad Hout Bay , Seal Island mit den zahmen aber wild lebenden Brillenpinguinen der Chapmans-road Paßstraße hinauf (Herrliche Aussichten ) zum Kap der Guten Hoffnung. Das ist der südliche
Punkt für die Touristen. Kap Agulhas etwa 160 km entfernt ist der südlichste Punkt Afrikas, da wo die Trennungslinie zwischen dem Atlantik und dem indischen Ozean gezogen wird. Besuch auf dem Leutturm mit der Standseilbahn.

Kapstadt 3.12
Durch den Distrikt Nr. 6, Township Wohngebiet. Apartheid- Museum, Township Khayelitsha, eine Stadt mit einer Mio Menschen, die in Bretterbuden hausen. Man kann hier trotzdem unbelligt spazieren gehen. Ich war mutig und habe mich in so einer kleinen Hütte frisieren lassen.
1 € Kopf fast kahl. Aber viel Spaß gehabt. 9 Gaffer von innen und außen haben sich feixend auf die Schenkel geklopft. Was die sich so gedacht haben.

Stellenbosch erreichen wir am Nachmittag. Das Zentrum der Weinindustrie. Natürlich gehört eine allumfassende Info über Wein auf einem Landgut dazu. Die anschließende Weinprobe mit vielen versch. Sorten haben alle schadlos überstanden. Aufgefallen sind mir hier die vielen Jacaranda - und die Eichnbäume. Einwanderer aus Europa haben die Eichen hier gepflanzt für die Weinfässer; aber es war eine Fehlinvestition. Die Eichen haben hier keine Ruhezeit so wie bei uns. Deshalb wird das Holz nicht so fest. Aber Schatten spenden sie und den sucht man jetzt bei 30 Grad.

End Teil 1

4.12.05 480 km
Durch die Drakensberge entlang der Route 62 nach Bonnievale. Dieser Teil der Gardenroute wird touristisch vermarktet wie die Route 66 in den USA.Brede-river Gebiet, Worcester, durch die Cogmannkloof-Schlucht nach Barrydale. Überall an der Strecke Country-Clubs zum Lunch. Im Pumpkin habe ich Bobotie gegessen. Kleine Hackfleischtaschen gefüllt mit ???????? aber lecker, danach einen Witblits, so hieß der Magenbitter. Durch die kleine Karoo, eine Halbwüste nach Calitzdorp und weiter nach Outshoorn. Outshoorn ist das Weltzentrum der Strauße. Überall links und rechts der Straße Straußenfarmen. Einkehr auf einer Farm
Strauße sind ganz besondere Vögel. Ihr Magen kann mit den Körnern und Gräsern nichts anfangen. Deswegen sammelt der Strauß unentwegt Steine und schluckt die mit der Mahlzeit runter. Im Magen reiben die Steine alles zu einem Brei. Weil der Strauß damit permanent beschäftigt ist kam das Gerücht auf; der Vogel steckt den Kopf in den Sand - dem ist nicht so. Aber eine andere Geschichte. Ein Farmer stockte beim Schlachten der Atem. Im Magen seines Straußes fand er zwischen den Steinen einen großen Diamanten. Als dieses in der Zeitung publik wurde, mußten viele Strauße ihr Leben lassen.

5.12 280 km
Mosselbay am Ind. Ozean. Das Meer ist hier 10 Grad wärmer als am Atlantik in Kapstadt. Hier im Maritim Museum steht der Nachbau der Caravelle mit der Diaz als erster das Kap umrundet hatte.Übernachtung im Wilderness NP

6.12.
George, Sedgefield, Knysna. Die reizvollste Stadt an der Gartenroute ist sicher Knysna.Der Ort wird von 2 gewaltigen Felsvorsprüngen überragt, die das Meer auf etwa 60 m einzwängen. Keine Schiffsversicherung stellt eine Police aus wegen der starken Sogwirkung in beide Richtungen. Nach der Plettenberg Bay und vielen schönen Aussichtspunkten beginnt eine Wanderung im Tsitsikamma Nationalpark. Den Trail kann man bis zur Hängebrücke gehen, für weiter muß man sich anmelden. Im Wald fanden wir den Big Tree, einen gewaltigen Gelbholzbaum, von denen es nicht mehr viele gibt. Der Weg dorthin führt über Brücke am Storm River Canyon, von der die Bungee-Springer mit 216 m Weltrekord springen.
Wir erreichen Port Elisabeth und benutzen den Flieger bis Durban. Übernachtung im Hotel Tropicana direkt am Meer.

7.12.
Durban, ist die drittgrößte Stadt des Landes mit 1,3 Mio Einwohner und unser neuer Reiseleiter heißt Carl Müller. Durban ist Urlaubsstadt Nr. 1 für Südafrikaner. Großer Hafen, Zuckerumschlag. Durban ist fest in indischer Hand. Fast eine halbe Mio leben hier. Wir machen Stadtrundfahrt und besuchen den Gemüse-, Fleisch-,Gewürzmarkt Es riecht und duftet. Moderne Hochhäuser säumen die Kulisse und unser Hotel blickt auf die goldene Meile, die Beachfront, wie Miami-Beach. Weiter auf der Gardenroute nach St. Lucia einem attraktiven Ort mit kleinen Hotels auch für Backpackers. Bootsfahrt auf dem River zu Vogel-kolonien und Flußpferden. Wir sind im Maputaland angekommen. Das ist der ganze Küstenbereich bis ins 200 km entfernte Mocambique.

8.12
Hahrt zum Hluhluwe Nationalpark (sprich Schluschlue). Mit Jeeps in den Park. Mit dem Eingeborenen Fahrer Sipao sehen wir in rascher Folge Zebras, Giraffen, Büffel, Elefanten, Löwen immer wieder Impalas und Wasserböcke. Eine unglaubliche Anzahl von Tieren. Wir befinden uns hier im früheren Jagdgebiet der Zulukönige. Am Nachmittag besuchen wir ein Zulu - Eingeborenendorf und können sehen, wie die Menschen hier leben.
Wir sehen dem Medizinmann Njanga über die Schulter und sehen die Wahrsagerin in Trance. Die Jugend zeigt Zulu-Tänze, daß die Lehmerde bebt. RL Carl verhandelt mit Sebenzile über den Brautpreis. Zur Zeit 11 Kühe. Er will nur 3 zahlen, 3 Hühner und eine Ziege und kriegt einen Korb

9.12
Heute fahren wir durch Swaziland. Grenzkontrollen, Paß, Stempel - Ein- und Ausreise. Durch Lavumisa, Nsoko. Hier herrscht zu Zt. König Msawati III. Er ist nicht sonderlich beliebt. Einkehr in eine Kerzenfabrik, dann in die Hauptstadt Mbabana Ezulwini. Swaziland ist ein sehr fruchtbares Land

10.12.
Ganztagesausflug in den Krüger Nationalpark, der jetzt umbenannt wurde in Great Limpopo Frontier Park, weil Mocambique und Zimbabwe auch angrenzendes Land an den Park abgegeben haben. Krüger ist jetzt 36 000 qm groß. Er ist die Heimat von über 140 versch. Säugetierarten
und üb 500 Vogelarten. Allein auf südafrik. Seite leben 1800 Löwen, 2000 Nashörner, 7800 Elefanten. es wäre zuviel hier alles aufzzählen, was ich gesehen habe. Man kann kaum 100 m fahren ohne, daß nicht irgendwo Tiere grasen oder die Straße überqueren. Ein wirklich großes Tierparadies

11.12.
Ausflug zu einer Abendsafari im offenen Kleinbus im privaten Reservat Sabi Sand, das am Krüger anschließt - durch einen el. Zaun getrennt.
Der Jeep fährt durch meterhohes Buschgras. Die Fahrspur ist kaum noch zu erkennen. Vorne auf dem Kühler sitzt ein Gyde und Fahrer Christoph fährt das Allrad Ungetüm. Am Himmel ziehen sich Wolken zusammen un dann zucken Blitze durch den gelbschwarzen Himmel. Es ist gespenstisch, wenn Christoph den Motor ausmacht und man jetzt in der Dunkelheit nur die fremden Stimmen und Rufe hört. Dazwischen Blitz und Donner. Afrika pur - man muß es erlebt haben. Nach der Fahrt hat die Privat Lodge ein Barbecue vorbereitet. Am offenen Feuer grillt undefinierbares und aus der Küche kommt Obst und Gemüse. Getränke, was das Herz begehrt - selbst Wein.

12.12.
Auf der Panoramaroute nach Pilgrim´s Rest. Ein kleines Goldgräberstädtchen, wieder so hergerichtet, wie es 1873 wohl ausgesehen haben mag.
Wildwestatmosphäre und Souvenirgroßhandel. Steht unter Denkmalschutz.
Nun nähern wir uns dem Höhepunkt der Reise. Zunächst das Naturschauspiel am Zusammenfluß von Blyde- und True river. Riesige Kolklöcher, die wie Schaufeln ineinander greifen. Millionen Jahre Wasserstrudel haben hier eine bizarre Landschaft geformt.
Der Blyde River Canyon ist gewaltig, wie der Grand Canyon. In der tiefe staut sich der Blyde River und die Wolken klettern über die Felsen und breiten ihr weißes Handtuch darüber aus. Hier hat die Natur ganze Arbeit geleistet.
Über Matibill, Ohrigstad, Lydenburg, Belfast, Germiston nach Johannesburg. Übernachtung im berühmten Rosebank Hotel

13.12.
Stadtrundfahrt Johannesburg, Im Diamanten - Show - Room. In der Industriestadt am Witwatersrand um Johannesburg arbeiten rund 400 000 Menschen darunter ein drittel unter Tage - in annähernd 40 Golminen.Die gigantische Maulwurfsarbeit hat künstliche Berge aus Abraumgestein geschaffen, die man schon von weitem sieht. Das Land ist mit Stollen durchlöchert, wie ein Schweizer Käse. Das leicht erreichbare Gold ist längst ausgebeutet; jetzt wird in Tiefen zwischen 2000 und 3000 m gearbeitet. Der Schacht der Western-Deep-Levels-Mine ist mit 3578 m das tiefste Loch der Welt. (Salzbergwerk Kochendorf 190 m ) Es ist ein gefährlicher Job als Minenarbeiter. Jedes Jahr sterben im Schnitt 500 meist
Schwarze.
Gefährlich ist Johannesburg allemal und nichts für abendliche Spaziergänge. Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch. Ein weiters Thema ist AIDS. Die Sterblichkeitsrate in Südafrika war 1990 bei 77 Jahren. 2003 bei 44 Jahren. Die Positiv-Rate liegt mittlerweile über 44 % . Großmütter beerdigen jetzt ihre Enkel. Ein ganz trauriger Zustand, der sich nicht nur auf Südafrika bezieht.

Die Reise nähert sich ihrem Ende. Nach Pretoria 57 km von Johannesburg entfernt. Stadtrundfahrt und Besuch des gewaltigen Voortrekker Monuments Es wurde 1949 in Erinnerung an den großen Treck der Buren und ihre Schlacht gegen die Zulu am Blood River 1838 errichtet. Visite im Paul-Krüger Haus, der hier von 1884 - 1901 lebte

Rückflug mit derselben Maschine SA 260 ab 20.20 Ankunft Frankfurt am 14.12.2004 um 6.15 Eine schöne Reise geht zu Ende.

Jürgen

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